Von Studenci nach Vranjače – und weiter hinaus in die Welt

Die Familie Trogrlić

Die ersten Spuren im Schatten der Geschichte (1686–1762)

Ursprung, Bedeutung und der Klang des Namens

Die Wurzeln der Familie Trogrlić reichen tief in den steinernen Boden Dalmatiens – in ein Land, das geprägt ist von kargen Hügeln, windgepeitschten Weiden und dem hart erkämpften Rhythmus des bäuerlichen Lebens. Der Name stammt von der Redewendung „tri grla“ – „drei Kehlen“. Diese drei Kehlen stehen sinnbildlich für das, was das Leben ausmacht: eine zum Trinken, eine zum Essen und eine zum Singen.

Es ist ein Bild, das die Lebensfreude, den Überlebenswillen und den Stolz jener Menschen einfängt, die trotz aller Entbehrungen nie ihren Humor und ihre Stimme verloren haben. Im Dialekt klingt der Name kraftvoll, urwüchsig, fast wie ein Echo aus einer Zeit, als Namen noch Geschichten trugen – Geschichten von Gemeinschaft, Stolz und Überleben.

In alten kroatischen Namensbildungen war es nicht ungewöhnlich, Namen nach Körperteilen, Fähigkeiten oder Charakterzügen zu vergeben. Aus der Trogrlić-Familie seien, so heißt es in einer regionalen Quelle, auch andere häufige Familiennamen hervorgegangen, darunter:
Cikoje, Cikojevići, Bubalo, Udiljak u. a.

In einer Studie zur Namensgeschichte in Studenci wurden über 150 Nachnamen analysiert. Der Name Trogrlić wird unter den mittelalterlichen, kroatischen Namen mit slawischer Struktur eingeordnet. Er entstand vermutlich vor über 500 Jahren, möglicherweise aus einem Spitznamen (z. B. von „grlo“ – Kehle).

Laut Anton Željko Lovrić und Valentin Putanec handelt es sich bei Trogrlić um ein typisches Beispiel für altslawisch-kroatische Familiennamen, die zwischen dem Spätmittelalter und der frühen Neuzeit entstanden.

Spätes 17. und frühes 18. Jahrhundert

Die erste bekannte schriftliche Erwähnung der Familie Trogrlić stammt aus dem Jahr 1686, als eine achtköpfige Familie unter Nikola Trogrlić aus dem damals von osmanischen Truppen bedrohten Studenci bei Imotski floh und im Küstenort Brela Zuflucht fand. Diese Flucht war Teil einer größeren Bevölkerungsbewegung aus dem Hinterland Dalmatiens, ausgelöst durch die osmanisch-venezianischen Kriege.

Ein bedeutendes Dokument liefert der Bischof Nikola Bijanković aus Makarska, der 1706 in einem Reisebericht erwähnt, dass er „um zwei Uhr nachts in Studenci ankam und sich bei Petar Trogrlić niederließ – in einer halb offenen Viehhütte“. Diese Notiz lässt nicht nur auf die bescheidenen Verhältnisse der damaligen Zeit schließen, sondern auch auf die frühe Rückkehr und Wiederansiedlung der Familie Trogrlić in Studenci. Sie waren wieder präsent, sichtbar – und offenbar gastfreundlich.

Ein weiterer pastoraler Besuch fand 1710 statt. Auch diesmal erwähnt Bischof Bijanković die Familie: Zwei Frauen, Ana Trogrlić und Uršula Marinović, lebten als Drittordensschwestern des Franziskanerordens in Studenci. Ihr frommes Leben in „Fasten und Gebet“ wird ausdrücklich hervorgehoben – ein Zeugnis tief verwurzelter Religiosität innerhalb der Familie.

Familienchronik

Acht Mitglieder der Familie Nikola Trogrlić befinden sich im Exil in Brela, nach der Flucht aus Studenci bei Imotski(nach der osmanischen Niederlage).

Dujam, Miho und Toma Trogrlić werden im Osmanischem Register Tapu Dexter Nr. 861 als ständig Anwesend in Studenci und Svilić registriert.

Bischof aus Makarska Nikola Bijanković übernachtet bei Petar Trogrlić in Studenci.

Erwähnung von Ana Trogrlić, einer Drittordensschwester (Laienorden der katholischen Kirche).

Die Republik Venedig vergibt Land an vier Trogrlić-Familien in Studenci: Mate, Ivan, Martin und Grgo.

In Studenci bestehen fünf Haushalte unter den Namen: Martin, Ivan, Petar, Augustin und Ilija Trogrlić.

Geburt von Jure Trogrlić in Studenci.

Geburt von Ilija „Eljdan“ Trogrlić, der erste der sich fest auf Vranjače niederließ.

Mitte 18. Jahrhundert

Im Jahr 1725 zeigen venezianische Landverzeichnisse, dass vier Zweige der Familie Trogrlić mit Landbesitz durch die Republik Venedig belehnt wurden: Mate, Ivan, Martin und Grgo.

Diese Zahlen zeigen nicht nur den demografischen Aufschwung, sondern auch die offizielle Anerkennung durch die venezianische Verwaltung, die mit solchen Landvergaben loyale Siedler förderte.

Der nächste systematische Eintrag findet sich 1739 im „Status animarum“ („Seelenstand“) der Pfarrei Studenci. Hier werden fünf Trogrlić-Haushalte mit namentlichen Oberhäuptern und ihren Familiengrößen aufgeführt:

Diese Auflistung bestätigt die klare Aufspaltung der Trogrlić-Familie in mehrere Zweige, die teils später auch in andere Gebiete der Duvanjština übergingen.

Besonders hervorzuheben ist, dass die heutigen Träger des Namens Trogrlić in Vranjače und Stipanići direkt aus diesen Linien stammen, die ursprünglich aus Studenci hervorgingen. Sie sind ein lebendiger Beweis dafür, wie sich Familien über Generationen verzweigen, weiterziehen, aber dennoch die Verbindung zur Wurzel bewahren.

Der Zeitraum zwischen 1739 und 1762 entspricht exakt dem Sprung zwischen zwei Generationen. Es ist somit historisch hoch wahrscheinlich, dass Jure der Enkel eines jener fünf Männer aus dem Jahr 1739 war – nur eben über einen Sohn, der nicht namentlich in den Seelenlisten geführt wurde.

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